Wie schon so manches Mal hat sich auch in diesem Jahr die Oper uns ausgesucht. Mehrere Opern waren brereits auf der Shortlist, als die Zeitungslektüre im Dezember 2023 die Planungen noch einmal wendete. Privatopern-(Co)-Vater Roland Castringius entdeckte im Feuilleton einen Artikel, der aus Anlass des 250. Geburtstags Joseph Baptist Woelfls dessen musikalisches Wirken ausführte und sich für dessen Wiederentdeckung stark machte. Nach kurzer Recherche machte Roland schließlich die Menschen ausfindig, die Woelfls Werk weiterhin und leidenschaftlich am Leben erhalten: Prof. Hermann Dechant und Prof. Margit Haider-Dechant. Im nächsten Moment saßen wir virtuell in unserem ersten gemeinsamen Treffen zusammen und begegneten inspirierender Leidenschaft für Joseph Woelfl, demjenigen Komponisten, der im Haus der Familie Mozart ein- und ausging und sich mit Beethoven ein sagenumwobenes pianistisches Duell lieferte und ihn dabei übertrumpfte. Wir sprachen über Woelfls Opern, bekamen Partituren zugeschickt und machten eine neue Shortlist. Die musikalische Schönheit des Milchmädchens bezauberte. Es war wohl der Moment, als mich nach dem ersten Durcharbeiten der Partitur ein Ohrwum auch jenseits des Klaviers nicht mehr losließ, der die finale Entscheidung brachte. Wir freuen uns, mit Ihnen und euch die Ohrwürmer, fließenden Linien und belebenden Impulse von Das schöne Milchmädchen oder Der Guckkasten in der Privatoper #9 zu teilen.

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Lars Straehler-Pohl